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INSIDE OUT

In her performative exhibition “INSIDE OUT” Isabelle Schad shows choreographic sculptures that are experienced in their powerfully sensuous moving forms. Her work situates itself between dance and visual art, draws on her ongoing fascination with Aikido-Zen, community building and her long-term collaboration with Laurent Goldring, whom she invited to participate in “INSIDE OUT”. With subtle exactness they form bodies, material such as clothing, lengths of fabric and movement into sculptures which define their own space and evolve a contemplative quality.

Konzept & Choreografie: Isabelle Schad
Unter Mitwirkung von: Laurent Goldring
Künstlerische Assistenz: Claudia Tomasi
Von und mit: Jozefien Beckers, Barbara Berti, Frederike Doffin, Naïma Ferré, Josephine Findeisen, Przemek Kaminski, Mathis Kleinschnittger, Manuel Lindner, Isabelle Schad, Adi Shildan, Claudia Tomasi, Nir Vidan, Natalia Wilk
Licht & Technik: Bruno Pocheron, Emese Csornai, Emma Juliard
Sound: Damir Šimunovic
Kostüme: Charlotte Pistorius, Lydia Sonderegger, Isabelle Schad und die Performer*innen
Produktionsleitung: Heiko Schramm
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Technik KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst | Technische Leitung: Arno Truschinski | Beleuchtung / Bühne / Video / Ton: Frieder Naumann, Torsten Schwarzbach, Josephine Freiberg | Kostümbetreuung: Gabi Bartels
Eine Koproduktion von Tanz im August
Produktion: Isabelle Schad. Koproduktion: Tanz im August / HAU Hebbel am Ufer.
Gefördert durch: Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Unterstützt durch: Wiesen55 e.V., mit freundlicher Unter- stützung des Kroatischen Ministeriums für Kultur und defacto Zagreb, Institut français, Polnisches Institut Berlin, Botschaft des Staates Israel in Berlin. In Kooperation mit den KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst

Folgende Arbeiten werden gezeigt:
“DER BAU” (2012) von Isabelle Schad & Laurent Goldring mit Isabelle Schad
“Pieces and Elements” (2016) von Isabelle Schad mit Jozefien Beckers, Barbara Berti, Frederike Doffin, Naïma Ferré, Josephine Findeisen, Przemek Kaminski, Mathis Kleinschnittger, Manuel Lindner, Adi Shildan, Claudia Tomasi, Nir Vidan, Natalia Wilk
“Turning Solo” (2017) von Isabelle Schad mit Naïma Ferré
“Three studies on skin” (video, 2000–2003) von Laurent Goldring mit A. Laurent, Nuno Bizarro, F. Senica
“Double Portrait” (2017) von Isabelle Schad mit Nir Vidan & Przemek Kaminski
“Floatings” (2018) von Isabelle Schad mit Jozefien Beckers, Barbara Berti, Josephine Findeisen, Natalia Wilk
“Rotations” (2018) von Isabelle Schad mit Frederike Doffin, Adi Shildan, Claudia Tomasi

All images by: D.Hartwig, all rights reserved
















INSIDE OUT# Double Portrait

Camera: Walter Bickmann, all rights reserved
Editing: Heiko Schramm

Isabelle Schad von Dorion Weickmann

Berliner Tanzgewächse verkümmern oft schon im Lauf der ersten Jahre. Fördergelder aus der kommunalen Gießkanne sorgen zwar dafür, dass manche anfangs prächtig gedeihen und vielversprechende Blüten treiben. Dann aber fehlt es an Geld, und deshalb wachsen nur die allerwenigsten weiter, um irgendwann das Reife-Stadium zu erreichen. Die Choreografin Isabelle Schad, 48, ist seit bald zwanzig Jahren in der Hauptstadt-Tanzszene unterwegs und – echte Rarität – immer noch für Überraschungen gut. Die jüngste hat sie soeben beim Berliner Festival “Tanz im August” gezündet, das anlässlich seiner 30. Ausgabe ausnahmsweise auch ortsansässige Künstler im Hauptprogramm zeigt. Eine Entscheidung, die Isabelle Schads “Inside Out” mit Hingucker-Qualität belohnt.
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Zunächst hat die Tanzmacherin für sich und ihre zwölf Mitstreiter einen genialen Schauplatz gefunden: Die Industrie-Architektur der ehemaligen Kindl-Brauerei, mitten in Neukölln gelegen, besitzt jene Monumentalität, in der sich Schads bewegte Körperskulpturen am besten entfalten können. “Inside Out”, über weite Strecken ein Best-of bereits existierender Arbeiten, beweist deutlich, dass die Werke dieser Künstlerin die Begrenzung einer Guckkastenbühne überhaupt nicht vertragen. Minimale Shifts, kaum wahrnehmbare Übergänge, unendliche Variationen ein und derselben, für sich genommen unspektakulären Geste – das alles verdichtet sich im White Cube des Kindl-Baus zu einer großen Bewegungsfuge, einem an- und abschwellenden Strom von Energie.
Nichts geschieht unbedacht, niemand nimmt einfach so die Arme über den Kopf oder die Hände in den Schoß. Alles hat rituellen Charakter: die sich kreuzenden Blickachsen, die Achter-Kreise der Ellenbogen, der hin und her federnde Oberkörper. Schad selbst schnappt sich zuletzt zwei Kissen, legt sich hinters Geschehen und schaut einfach zu. Maximal entspannt, genau wie das Publikum. “Inside Out” ist eine herrlich meditative Session, eine Atempause. Auszeit, nicht nur vom hektischen Festival-Betrieb.

Süddeutsche Zeitung, Kultur, 17.08.2018

Bewegung in unterschiedlichen Geschwindigkeiten
Halbzeit bei der Jubiläumsausgabe von »Tanz im August«
Volkmar Draeger
(…)
Noch reduzierter und formstrenger geht die Berliner Choreografin Isabelle Schad zu Werke. Unter dem Titel »Inside Out« war ihr im KINDL-Zentrum auf mehreren Etagen eine umfangreiche Werkschau gewidmet, die durch die Konzentration auf die reine Bewegung im Bodenkontakt von Paaren oder im Raum bestach.
neues-deutschland.de / 21.08.2018

Wie flatternde Lungenflügel
Die 30. Ausgabe von „Tanz im August“ wirft einen weiten Blick über die internationale Tanzszene und bringt dabei auch so überzeugende Berliner Choreografinnen wie Isabelle Schad ins Spiel.
VON ASTRID KAMINSKI
(…)
In „Inside Out“ fokussiert sich Isabelle Schad vor allem auf zwei Aspekte ihres Schaffens: auf die erweiterte Anatomie in der Begegnung zweier Körper sowie auf die Kleidung als Membran, die sich – fast wie eine Umsetzung von Spinozas Substanzleere – aus einem Zusammenwirken von inneren und äußeren Kräften ständig neu formt. Mal sind die Kleider Extremitätenfortsätze, mal verzerren sie Körperformen und -prozesse, mal rahmen sie diese, mal sind sie Vektoren, Aurafänger, dann wieder werden sie zu einem außerphysischen Organ – mal reliktartig wie ein aufgeschnittener Kuhmagen, mal wie flatternde Lungenflügel, mal zusammengefaltet wie ein Darm.

In der Phasenverschiebung der jüngsten Arbeit, „Rotations“ (2018), scheint es manchmal, als würde der Luftstrom, den die drei Tänzerinnen erzeugen, als Formprinzip fortwirken und sie in kurze, schwingend-leichte Synchronitäten wehen, während das „Turning Solo“ für Naïma Ferré von 2017 wie eine Erweiterung von Drehtechniken, die dem Prinzip von Derwischtänzen folgen, wirkt: Nicht Ekstase ist das Ziel der hoch konzentrierten Selbstverschraubung, sondern die meditative Ausstülpung von Bewegungsenergien, die dem Sog des erzeugten Strudels standhalten. Eine beglückende Doppelmeditation, die die Welt auf jeden Fall besser macht.

Berliner Tanzfestival – Isabelle Schad „Inside out“
Veröffentlicht am: 18. August 2018
von Michaela Schabel

Der Titel „INSIDE OUT“ ist Programm. Das innere Wesen stülpt sich im Zusammenspiel von Körper, Stoffen und Bewegung skulptural nach außen. Energien werden frei und spürbar, am intensivsten bei Isabelle Schads Solo.
In dieser zentralen Performance entwickelt sie konzeptionell die Übergänge vom Kollektiv zur Individualität, von der Gestaltungwerdung zur energetischen Verwandlung quer durch die Kulturgeschichte.

Unter einem über 15 Meter langem Tuch beginnen Tänzer zurückrobbend den Stoff zu raffen, ein Kokon zu formen, dem die Tänzer wie Neugeborene entschlüpfen. Zusammen mit anderen Tänzern, ein Dutzend insgesamt, beginnen sie in der Längsachse zu schwingen, dann die Arme, die Schultern zu drehen, in Reihen, vis-a-vis. Jeder für sich entwickelt ein sich ständig bewegendes energetisches Kraftfeld, das auf dem Boden ausatmend zur Ruhe kommt.

Was in dieser Phase wie ein Laienworkshop wirkt, gewinnt durch Isabelle Schads 20-minütigen Drehsolo eine mitreißende Dynamik und konzeptionelle Weiterführung. Mit zwei T-Shirts lässt sie afrikanische, spanische und mystische Kulturelemente aufleuchten, vermittelt mit Turban den Habitus anderer Völker, verwandelt sich in Torero und Stier, vergrößert sich zum Riesen, zu flatternden Phantasiewesen und demonstriert gleichzeitig die euphorisierend fröhliche Wirkung des Tanzens.

In der zweiten Etage gestalten jeweils zwei oder vier Tänzer „Double Porträts“. Aus synchronen Spiegelungen beginnen sie sich zu verwringen, sich in einen Körper mit vier Armen und Beinen hineinzuatmen und wieder aufzulösen.

Nach demselben Prinzip zeigen drei Tänzer, jeder für sich, fast statisch in der Videoinstallation „Three studies on skin“ zu welch bizarre Formen der nackte Körper fähig. Den Rücken durch die gespreizten Beine hindurch gebeugt, entsteht eine skurrile Skulptur, in der Becken und Schultern fast wie gespiegelt wirken. Zusammengekauert, den schwarzhaarigen Hinterkopf ganz eng an den Körper herangezogen, bildet sich eine Höhlenstruktur, aus der das bewegte Knie, wie ein Fabeltier immer wieder hervorlugt. Der kahle Kopf zwischen den Schienbeinen, entwickelt der dritte Tänzer ein abstraktes Spiel von Kugel und Röhren.

Dance, Forever: Highlights from Berlin’s Tanz im August Festival
BY HILI PERLSON, published in FRIEZE, 28 AUG 2018
Celebrating its 30th year, the international festival showcases the relationship between the city’s art scene and its contemporary dance cousins

It is hard to imagine the art scene in Berlin without contemporary dance. A veritable hub for the art form, the city exercises a strong pull on international dancers and choreographers to which many Berlin-based artists working with movement, performance and ‘situations’ are indebted. Berlin’s relevance in the international dance community began at least 40 years ago with the founding of the Tanzfabrik, a workshop and stage for contemporary dance, continuing a decade later with the inaugural edition of the festival Tanz im August and, finally, 25 years ago, when Sasha Waltz – probably the choreographer most recognized with the German capital – founded her company Sasha Waltz and Guests, anchored in trans-disciplinary collaborations. All three celebrate important anniversaries this year.
On the opening night of Tanz im August’s 30th edition, ‘Für Immer Tanz’ (Forever Dance), the festival’s artistic director, Virve Sutinen, and Annemie Vanackere, who directs the hosting theatre Hebbel am Ufer, announced from the stage of the Berliner Festspiele that government funding has been secured for the next four years. For the first time, to festival can plan more than a year in advance. (The yearly festival takes place at HAU’s three houses as well as other stages across the city). The second impassioned applause during the opening speeches was elicited by director of the Ballet de I’Opéra de Lyon, Yorgos Loukos, who explained that the company, whose performance was about to kick off the festival, nearly didn’t make it to Berlin due to a series of flight cancellations, and had arrived by train only an hour earlier – they unanimously decided to warm up in their wagon rather than cancel the performance.
(…)
The abundance of representational possibilities contained within the body’s movement in space and time was a main theme in the retrospective of performances by German choreographer Isabelle Schad, titled INSIDE OUT, which was spread across three levels of the exhibition space at Kindl – Centre for Contemporary Art. For three hours, viewers could move around the space to view pieces created between 2012–18 as well as a video work from 2000–03. Schad’s practice is concerned with the body’s ability to become, temporarily, form in itself, which she achieves through repetitions and variations: the piece Turning Solo (2017), for example, consists of a dancer pivoting on the heel of her bare foot for the entire duration of the dance while using her upper body to slip in and out of two layers of clothing; Pieces and Elements (2016), performed by 12 dancers, is centred on one rotating movement of the torso with interlocking arms held over the head, repeated with such perseverance that it appears as if the body is incapable of feeling pain or exhaustion.

ArtDependence
By Veronica Posth – Friday, September 7, 2018
Tanz im August festival celebrated his 30th year. Strongly participated with an eclectic and beautiful program, the festival just came to an end.
Reviewing some of the shows, the idea is to present a compendium of the quality, diversity and research within the vibrant and exciting festival that has created a brilliant platform of stimulating and engaging performances.
(…)
Isabelle Schad showed Inside Out composed by Bundle (DER BAU), Pieces and Elements, Turning Solo, Three studies on skin, Double Portrait and Floatings.

The work is based on a performative exhibition that shows choreographic sculptures in pattern that are repeated for a stretched time. Her oeuvre is defined by dance and visual art suggested by Aikido-Zen, community building and her long-term collaboration with Laurent Goldring, whom she invited to participate in INSIDE OUT. Precise the quality of movements which become contemplative due to the extended time of the sequences. Clothing and lengths of fabric appear as prolongations of bodies that are moved through the space and seem to have control over the movements of the dancers. Being led by an immaterial force they seem to be engines of a structured composition. Schad’s intention is to represent spatial figurations to make inner movements visible. The idea runs around the visualisation of somatic practices from Body-Mind Centering, which she draws from Bonnie Bainbridge Cohen’s embryology informations saying that the umbilical cord to the mother only constitutes itself after about the third week meaning that before this we develop from and within our own space. This is also interwoven with bodies becoming spaces and stages, instead of moving bodies over stages and in spaces. The physical becoming-form is pivotal in Schad’s work. Her choreographic process is related to an energetic modelling that is never complete and that directs the ‘material-body’ into temporary forms using repetition and variation of movements. As a malleable material, the body becomes motor and material reshaping itself while it constantly moves into and out of the space. Particularly remarkable is Turning Solo with Naïma Ferré where, with constant, rounded, undulatory circles turning on herself, she conducts the onlookers into a meditative state. Wearing two over-sized long shirts that seem to move her, she keeps whirl and smile. The delicacy of the accurate rotations accompanied by a soft immersive sound, creates an intimate, ethereal atmosphere.

Camera and editing: Walter Bickmann, all rights reserved
tanzforumberlin.de

INSIDE OUT – Kuala Lumpur / Malaysia

A Message from Rolf Stehle Director, Goethe-Institut Malaysia

The Goethe-Institut is very glad that Isabelle Schad and the participants of last year’s ChoreoLab are returning back to Kuala Lumpur. This year, for the performative dance exhibition INSIDE OUT artists from five European and seven Southeast Asian countries meet to work together intensively at Rimbun Dahan. Thus the project promotes intercultural exchange, opens up new perspectives and creates new networks. The Goethe-Institut is the official German cultural institute abroad, but it is also a European institute. Artists and cultural players from 12 countries are working together – this shows that in a more globalised and transnational world also cultural work becomes more transnational and less national.
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For the Goethe-Institutes in Southeast Asia, Australia and New Zealand this dance production is a major regional project. Therefore, next year the production will tour in four other Southeast Asian countries. I am particularly happy that with Isabelle Schad we can welcome one of the best and most important German choreographers to Malaysia. And I am very grateful to Bilqis Hijjas for her continued cooperation and for offering Rimbun Dahan as a place to live and work together and for making this coproduction possible. A deep thank you to all the performers, participants and helpers in this project for their big engagement. Especially thank you also to all the supporters: to the Nationales Performance Netz International Guest Performance Fund for Dance, which is funded by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media, to BKD – the Berlin Senate Department for Culture and Europe and to the French Embassy.
I wish all the performers, participants and audience an enjoyable and enriching experience.

INSIDE OUT – Kuala Lumpur / MalaysiaA Performative Exhibition by Isabelle Schad. Created by choreographer Isabelle Schad, winner of the 2019 German Dance Prize. Co-created and performed by dancers from Europe and Southeast Asia.In her performative exhibition INSIDE OUT, Isabelle Schad shows choreographic sculptures that are experienced in their powerfully sensuous moving forms. Her work situates itself between dance and visual art, draws on her ongoing fascination with Aikido-Zen, community building and her long-term collaboration with visual artist and philosopher Laurent Goldring. With subtle exactness, the performers form bodies, material such as clothing, lengths of fabric and movement into sculptures which define their own space and evolve a contemplative quality. INSIDE OUT is conceived to be re-created anew for each venue and will be seen for the first time with this unique constellation of dancers coming from Europe and Southeast Asia.
Co-Choreography and Performance: Chung Nguyen (Vietnam), Claudia Tomasi (Italy), Gebbvelle “Dingdong” Selga (Philippines), Jereh Leung (Singapore), Josh Marcy (Indonesia), Lau Beh Chin (Malaysia), Nicole Primero (Philippines), Noutnapha Soydala (Laos), Nicole Primero (Philippines), Przemek Kamiński (Poland), and Vidura Amranand (Thailand).
Artistic Assistance: Claudia Tomasi (Italy)
Music and Sound: Damir Simunovic (Croatia)
Lighting and Technical Direction: Emma Juliard (France)
Producer in Malaysia: Bilqis Hijjas
Producer in Germany: Heiko Schramm
Stage Manager: Arman Zaki
Front of House Manager: Stephanie Ho
Graphic Designer: Mark Morris

List of Works being presented“Bundle (Der Bau)” – 2012 / Isabelle Schad & Laurent Goldring with Isabelle Schad “Pieces and Elements” – 2016 / Isabelle Schad with Chung Nguyen, Claudia Tomasi, Gebbvelle “Dingdong” Selga, Jereh Leung, Josh Marcy, Lau Beh Chin, Nicole Primero, Noutnapha Soydala, Przemek Kamiński, and Vidura Amranand. “Four studies on continuation” – 2019 / Isabelle Schad with Chung Nguyen, Gebbvelle “Dingdong” Selga, Jereh Leung, Josh Marcy, Lau Beh Chin, Nicole Primero, Noutnapha Soydala, and Vidura Amranand. “Double Portrait” – 2017 / Isabelle Schad with Claudia Tomasi & Przemek Kamiński “Collective Jumps” – 2014 / Isabelle Schad & Laurent Goldring with Chung Nguyen, Claudia Tomasi, Gebbvelle “Dingdong” Selga, Jereh Leung, Josh Marcy, Lau Beh Chin, Nicole Primero, Noutnapha Soydala, Przemek Kamiński, and Vidura Amranand. “Knotting” – 2019 / Isabelle Schad with Chung Nguyen, Claudia Tomasi, Gebbvelle “Dingdong” Selga, Jereh Leung, Josh Marcy, Lau Beh Chin, Nicole Primero, Noutnapha Soydala, Przemek Kamiński, and Vidura Amranand.

Acknowledgements Isabelle Schad would like to thank: Bilqis Hijjas for her amazing support and together with Angela and Hijjas, for the generous hospitality offering their wonderful place to stay and work Rolf Stehle and David Ngui at Goethe-Institut Malaysia for help in organising and supporting the project, together with Heiko Schramm from Berlin Everyone from the team for working, dancing, sounding, lightening up and being present with so much joy, openness and clarity Claudia Tomasi for being at my side for every concern My teachers Bonnie Bainbridge Cohen, Gerhard Walter, Harald Gierl and Mooji for showing pathways which understand inside and outside as unity. Pathways that help overcoming duality and separations between body and mind, reason and feeling, origin of movement and form. Laurent Goldring for all the years of fruitful collaboration, the inexhaustible work on detail which brings seeing and perceiving together Everyone following the invitation for contemplation within a practice around energetic principles, in which time and attention is given to freeing the inner self from jumping thoughts, psychology or personal matters. To be in the perception of consciousness in each moment, in each movement, in action and doing requires a certain inner attitude and a freeing from conditioning. It is in the same time an attitude of resistance against patterns that define hierarchies, opinions and power relationships. The sharing of body practices is so important – for everything we do – and to feel that gives me joy every day. It is this force that helps us to overcome cultural and political borders and that invites a more universal notion of how to be together.
Thank you!!

Die Freiheit der Form
Isabelle Schad schafft raumgreifende Figurationen und entwischt festen Zuordnungen
Text: Christine Matschke

Den mikropolitischen Widerstand in ihrer Arbeit herauszukristallisieren, ist Isabelle Schad ein großes Anliegen. Für das diesjährige Festival verlässt die Choreografin die Bühne und entwirft im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst die Ausstellung “INSIDE OUT”.
Isabelle Schad trainiert täglich Aikido. Das ist mit das Erste, wovon sie mir erzählt, als wir in ihrer Küche sitzen. Einfach nur Fragen beantworten, möchte sie nicht. Das gibt sie mir seit ihrer ersten E-Mail mit subtiler Beharrlichkeit zu verstehen.
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Loslassen
Gut so. Schads Aikido-Lehrer also – eine Koryphäe auf seinem Gebiet – verbindet Aikido mit Zen-Meditation. Nicht selten sucht der Vierundsiebzigjährige den geistigen Austausch mit seinen Schüler*innen. Eine Eigenschaft, die Schad an ihm schätzt. Denn auch sie liebt es ihr Wissen – theoretisch wie praktisch – mit anderen zu teilen: “Derjenige, der bei der Übung ganz bei sich bleibt und nicht in der Repetition ist – wie ein Ausnahme-Geiger auf einem Konzert, der wirklich da ist, wenn er geigt – habe Talent”, paraphrasiert Schad ihren Lehrer. Das ist die erste Linie, eine von vielen weiteren, die Schad für mich zieht, um mir ein Bild von ihrer Arbeit zu skizzieren. Techniken klar zu studieren, gehöre zum Aikido dazu. Aber es ginge immer auch darum, wieviel Freiheit und wieviel Persönlichkeit sich in der Form ausdrücken könne.

‘Talent’, man könnte es auch den Moment absoluter Präsenz nennen, strebt Schad für jedes ihrer Stücke an. Rhythmische Wiederholung und Variation von Bewegungssequenzen, die eine spürbare Energie entfalten, sind wesentliche Prinzipien ihrer choreografischen Praxis. Eine Energie, die sich überträgt und in der Zuschauerin mitunter totale Entspannung und Zufriedenheit auslösen kann.

Kategorien entwischen
Mit ihren raumgreifenden Figurationen möchte Schad innere Bewegungen sichtbar machen. Das meint im Wesentlichen die Visualisierung somatischer Praktiken aus dem Body Mind Centering, bei der sie maßgeblich aus einem Embryologie-Workshop von Bonnie Bainbridge Cohen schöpft: “Die Nabelschnur zur Mutter bildet sich erst zwischen der vierten bis achten Woche heraus, das heißt davor entwickeln wir uns aus unserem eigenen Raum. Deshalb spreche ich auch davon, dass Körper zu Räumen und Bühnen werden, anstelle Körper über Bühnen und in Räumen hin und her zu schieben.” Dieses Form-Werden von Körpern ist bei Schad entscheidend. Ihre Art des Choreografierens gleicht einem energetischen Modellieren, das niemals abgeschlossen ist und den Körper, gedacht als Material, über Wiederholung und Variation von Bewegung vorübergehend zu Formen verdichtet. Der Körper ist hier zugleich Bewegungsmotor und sich umformendes Material, das sich ähnlich wie Ton auf einem Drehteller im Form-suchenden Tun seines Hand und Augen koordinierenden Gestalters Schicht um Schicht in den Raum hinein und hinaus schiebt.

Visuell sind Schads energetische Skulpturen von ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Laurent Goldring geprägt. Um Prozesse innerer Bewegung sichtbar zu machen, haben sie gemeinsam das Konzept des ‘Verstärkers’ erfunden. Für das erste gemeinsame Projekt “Unturtled #1–4” (seit 2009), hat Goldring überdimensionale Kleidungsstücke vorgeschlagen, um die inneren Bewegungen zu zeigen. Später, für “Der Bau” (2013) verloren die Kleider ihre Nähte und wurden zu langen Stoffbahnen, in “Collective Jumps” (Premiere am HAU Hebbel am Ufer, 2014) wurde die Gruppe zum Verstärker.

Das Offene und Unabgeschlossene, das Schads energetische Skulpturen auszeichnet, schlägt sich auch auf semantischer Ebene nieder: Keine Bildidee wird hier bis ins letzte Detail ausformuliert, sondern von Schad immer nur assoziativ in eine Richtung gelenkt. Von Schubladendenken hält sie nichts. Weshalb sie auch äußerst ungern feststehende Begriffe benutzt: “Begrifflichkeiten werden schnell in Kategorien gedacht. Genau dem möchte ich entwischen.” Ein Ansatz, der Körper und Geist gewissermaßen offenhält und einen ungeformten, intuitiveren, man könnte auch sagen: kreativeren Blick auf Welt(-ordnungen) ermöglicht: “Es sind die anderen Bilder und Angebote von Bildlichkeiten, die mich interessieren, bei denen der Betrachter einen aktiven Blick bekommt und bei denen man versucht zu begreifen, aber eben nicht mit dem Verstand, sondern durch sinnliches Wahrnehmen.”
Es sind die anderen Bilder und Angebote von Bildlichkeiten, die mich interessieren, bei denen der Betrachter einen aktiven Blick bekommt.
Schads künstlerisches ‘Entwischen’ – ein Wort, das sie an diesem Nachmittag mehrmals verwendet – ist eine Art visuell- sinnliches Selbstverteidigungsprinzip gegen alles, was normativ, verallgemeinernd und festgefahren ist: “Der Widerstand liegt genau darin, Kategorien zu lockern und aufzulösen, sich zu lösen von binären und stereotypisierten Bildern, die man aus den Massenmedien kennt.” Das bringt ein Interesse daran mit sich, Unterschiede und Widersprüche zuzulassen. Schad sieht in ihrer Art Bilder zu entwerfen eine politische Dimension: “Für mich liegt dieses widerständige Potenzial darin, dass man sich eben nicht abgrenzt – diese Abgrenzung und Kategorisierung ist ja eine Art rechtes Gedankengut, das man wiederfindet in Wettkampf, Wettbewerb oder Krieg.”

Mikropolitische Praxis
Auch in der Praxis mit ihren Performer*innen versucht sie herauszukristallisieren, worin sich das widerständige Potenzial des Körpers ausdrückt. Deshalb tauscht sie sich mit ihnen schreibend darüber aus. Schad möchte herausfinden, wie das Mikropolitische in der Praxis definiert werden kann. Für die Gruppenchoreografie “Collective Jumps” (2014), den ersten Teil einer Trilogie über kollektive Körper, zu dem auch das Stück “Pieces and Elements” (2016) und ihr für 2019 geplantes Projekt “Reflections” gehören, hat sie zusammen mit den Performer*innen ein Manifest verfasst:

“Der Körper dieser Gruppe besteht aus Vielen. Wir widmen uns Praktiken, die gemeinschaftsbildend sind, nicht individualisierend. Wir verstehen diese Praktiken als Weg. Sie sind biologischer, zellulärer, energetischer Natur. Wir verstehen Freiheit im Verhältnis zu Form. Form, die aus inneren Prozessen und ihren Rhythmen entsteht. Rhythmus schafft demnach die Form. Das Vielfältige, Subjektive. Und Variation, sogar innerhalb von Wiederholung. Wir verstehen Freiheit als das Wesen des Glücks. Wir suchen nach Gleichwertigkeit in der Bewegung und nach dem Ende von Hierarchie zwischen Körperteilen. Beziehungen zwischen Körperteilen sind wie Beziehungen zwischen den Performern innerhalb der Gruppe zu verstehen. (…) Kann ein endloser, vereinigter, utopischer, monströser Körper einer Gruppe zum Ort des Widerstandes werden? Kann der Körper selbst zum Ort des Widerstandes werden, der Körper eines Tänzers?”

Hierarchien bricht Schad in der Arbeit mit Gruppen ganz physiologisch auf: Auch hier beruft sie sich auf Bonnie Bainbridge Cohens Workshop zum Thema erfahrbare Embryologie, nach der am Anfang jeden Lebens alle Zellen gleich wichtig sind. Innerhalb einer gemeinsamen Form, beispielsweise dem gemeinsamen Gehen, schafft Schad deshalb Bewusstsein dafür, dass jede*r eine andere Atemlänge und daher auch einen unterschiedlichen Bewegungsrhythmus hat. Körper können hier einer Synchronizität unterliegen, müssen aber nicht synchron funktionieren. “We understand synchronicity as the moment when things fall together in time, a phenomenon of energy”, heißt es in der englischen Langversion des Manifests. ‘Spüren’ ist bei dieser Art von Gruppenarbeit ganz wichtig. Aus einer Sensibilität für das Eigene wird eine Sensibilität für die jeweilige Gruppe entwickelt. Der spezifische Umgang mit Kraft im Aikido ist dabei ein wichtiger Anhaltspunkt für kollektiven körperlichen Widerstand. Eine Kraft, die nicht forcierend wirkt, sondern eine hohe Sensibilität für den eigenen Körper verlangt. Man müsse sich selbst bewegen, um jemand anderen zu bewegen, heißt es im Aikido – Schad versteht auch dies politisch.

Andere Räume öffnen
Isabelle Schads neuste Arbeit “INSIDE OUT” hat sie speziell für das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst entworfen. Im Gegensatz zur Bühnenarbeit bieten die verschiedenen Räume des Museums die Möglichkeit, mit Perspektivwechseln und zeitlicher Ausdehnung zu arbeiten. Insgesamt sechs Skulpturen, die sie aus Sequenzen bestehender und zukünftiger Stücke erarbeitet, sind geplant. Mit zwei dieser Skulpturen vertieft sie Aspekte ihrer neusten Porträt-Stücke “Double Portrait” und “Turning Solo” (Premiere am HAU Hebbel am Ufer, 2017). Zudem wird sie in Zusammenarbeit mit Laurent Goldring den ‘Bundle’, einen amorphen Haufen aus Stofffetzen, aus der gemeinsam entwickelten Produktion “Der Bau” (2013) als Skulptur inszenieren. Eine Gruppenskulptur speist sich aus der Produktion “Pieces and Elements” (Premiere am HAU Hebbel am Ufer, 2016), die Schad in Analogie zu ihrer Porträtserie und zur bildenden Kunst zu den sogenannten Landschaftsstücken zählt, und zwei Module entstehen aus dem für 2019 geplanten Projekt “Reflections”. In Isabelle Schads energetischer Ausstellung steht jede Skulptur für sich. Bestenfalls aber wird sie das Publikum in Bewegung versetzen.

tanzimaugust.de/magazin/2018-die-freiheit-der-form/

english version:

The Freedom of Form
Isabelle Schad creates resistive body potential and escapes fixed categories Text: Christine Matschke

A big concern for Isabelle Schad is to manifest micropolitical resistance in her work. For this year’s festival she leaves the stage to conceive the exhibition “INSIDE OUT” in the KINDL – Centre for Contemporary Art.
Isabelle Schad practises aikido every day. It’s one of the first things she tells me as we sit in her kitchen. She doesn’t want to just answer questions. This she has made subtly and insistently clear since her first email.

Letting go
This is good. Schad’s aikido teacher – eminent in his field – combines aikido with Zen meditation. Seventy-four years old, he often seeks an interchange with his students. A quality that Schad appreciates, because she too enjoys sharing her knowledge – theoretical and practical – with others: “It’s the person who practises with self-awareness and not in repetition – like a solo violinist in a concert, who is really there when s*he plays – who has talent,” is how Schad paraphrases her teacher. This is the first of many lines she draws for me to give me a picture of her work. Studying technique closely is a part of aikido. But it’s also about how much freedom and personality the form can express.

‘Talent’ – you could also call it the moment of absolute presence – is something Schad aspires to in every piece. Rhythmic repetition and variation of movement sequences that develop palpable energy are the essential principles of her choreographic practice. An energy that’s catching, that can sometimes lead to the viewer’s complete relaxation and contentment.

Escaping categories
Schad’s intention with her spatial figurations is to make inner movements visible. This essentially means the visualisation of somatic practices from Body-Mind Centering, which she draws from Bonnie Bainbridge Cohen’s embryology workshop: “The umbilical cord to the mother only constitutes itself after about the third week, which means that before this we develop from within our own space. So, I also speak of the body becoming spaces and stages, instead of moving the body over stages and in spaces.” This physical becoming-form is decisive with Schad. Her way of choreographing is akin to an energetic modelling that is never complete, and that concentrates the body, thought of as material, into temporary forms through repetition and variation of movement. The body is both motor and material reshaping itself here, moving into and out of the space layer by layer, like clay on a turntable under the form-seeking hand and eye of its sculptor.

Schad’s energetic sculptures are influenced by her long-term collaboration with the visual artist Laurent Goldring. In order to make inner movement processes visible, they have devised the concept of the ‘amplifier’. For their first joint project, “Unturtled #1–4” (since 2009), Goldring suggested oversized items of clothing to show the inner movements. Later, for “Der Bau” (2013), the clothes lost their seams and became long widths of material; in “Collective Jumps” (Premiere at HAU Hebbel am Ufer, 2014) the group became the amplifier.

The openness and incompleteness that characterises Schad’s energetic sculptures is also reflected on a semantic level: no visual idea is formulated down to the last detail; Schad only ever navigates them associatively in a certain direction. She doesn’t hold with compartmentalisation. Which is why she resists using fixed terminologies: “Concepts soon become categories. And this is exactly what I want to avoid.” An approach that keeps the body and mind open, and enables an unformed, more intuitive, one might say more creative view of the world (order). “It’s the other images and potential imagery that interest me, where the viewer is given an active sight and tries to understand, although not with the intellect but through sensory perception.”

It’s the other images and potential imagery that interests me, where the viewer is given an active sight and tries to understand.
Schad’s artistic ‘escape’ – a word she uses several times this afternoon – is a kind of visual-sensorial self-defence principle against everything that is normative, generalising and stuck: “Resistance lies in loosening and dissolving categories, to free oneself from the binary, stereotypical images we know from the mass media.” This entails an interest in allowing differences and contradictions. Schad sees a political dimension in her way of composing images: “For me there’s a resistive potential in not drawing boundaries – this demarcation and categorisation is a kind of right-wing ideology that you find in competition, contest or war.”

Micropolitical Practice
In practice, with her performers, she also tries to manifest the resistive potential of the body. So, she corresponds with them in writing. Schad would like to find out how the micropolitical can be defined in practice. For the group choreography “Collective Jumps” (2014), the first part of a trilogy about collective bodies which also includes “Pieces and Elements” (2016) and her project “Reflections”, planned for 2019, she drafted a manifesto together with the performers:

“The group’s body is made out of many. We exercise practices that have the potential to unite instead of individualize. We understand these practices as a relationship to oneself and to one another, as a pathway. These practices are biological ones, cellular ones, energetic ones. We look at freedom in relation to form: to form that is made of and found by an inner process and its rhythms. Rhythm creates the form. Therefore, there is multitude, multiplicity, subjectivity, and variation: variation within repetition. We look at freedom as the essence of happiness. […] We look for equality in movement and for the end of hierarchy between body parts. Relations between body parts are like relations between people within the group. […] Could the creation of an infinite, unified, monstrous body possibly become a site of resistance? Could the body itself become a site of resistance, the body of a dancer? ”

In working with groups, Schad breaks down hierarchies physiologically: here too she draws on Bonnie Bainbridge Cohen’s workshop in experiential embryology, according to which at the start of life all cells are equally important. Within a shared form, for example walking together, Schad creates awareness of the fact that everyone has a different breath rhythm and therefore a different rhythm of movement. Bodies can be subject to synchronicity without having to function synchronously. “We understand synchronicity as the moment when things fall together in time, a phenomenon of energy”, reads the long version of the manifesto. ‘Sensing’ is very important for this kind of group work, as sensitivity to the group is developed from a sensitivity to oneself. The specific use of energy in aikido is an important pointer to collective physical resistance. An energy that doesn’t seem forced, but requires a high sensibility to one’s own body. In aikido they say you have to move yourself in order to be able to move someone else – Schad understands this politically.

Opening Other Spaces
Isabelle Schad’s most recent work, “INSIDE OUT”, has been specially created for the KINDL – Centre for Contemporary Art. In contrast to the stage work, the museum’s various spaces offer the possibility of working with changes of perspective and extended time. Six sculptures are planned, consisting of sequences from existing and future pieces. In two of these sculptures Schad deepens aspects of her recent portrait pieces “Double Portrait” and “Turning Solo” (Premiere at HAU Hebbel am Ufer, 2017). In collaboration with Laurent Godring she will also form a sculpture from an amorphous pile of remnant fabrics left over from their joint production “Der Bau”. One group sculpture draws on the production “Pieces and Elements” (Premiere at HAU Hebbel am Ufer, 2016), which Schad sees, analogously to her portrait series and to visual art, as one of the so-called landscape pieces, and two modules are being developed from the project “Reflections”, which is planned for 2019. Each sculpture is autonomous in Schad’s energetic exhibition, which will ideally set the audience in motion.

Translated from German by Michael Turnbull.