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Form und Masse

Beschreibung

An der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Tanz und Performance untersucht Form und Masse das Verhältnis zwischen Energie und Materie, zwischen Material, Bewegung und daraus entstehender Form. Mit Styroporkügelchen gefüllte Sitzsäcke dienen uns als Verstärker des Sichtbaren: Sie erweitern den Körper in den ihn umgebenden Raum. Dieses Übergangsobjekt, letzte innere Schicht und zugleich erste äußere Schicht, wird als Bindeglied zur Welt angesehen. Es macht existierende Bewegungsmuster, welche auf energetischen Grundprinzipien basieren, sichtbar und zugleich zum Objekt, das betrachtet wird. Die bewegungsgenerierende Person bleibt dabei Subjekt des Geschehens.
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Vor unsere Augen entstehen neue Wesen und paradoxe Landschaften, innerhalb derer Phantasiefiguren wie aus Lewis Carrols Erzählungen entsprungen auftauchen und wieder verschwinden … Fasziniert vom Verhältnis Form – Inneres, nannte ich das Solo Form und Masse.

Nach der Landschaftsmalerei Der Bau – Gruppe 12×60, das in den Uferstudios gerade erst begeisterte Reaktionen hervorrief, widmet sich das Solo dem Porträt, verkörpert, verwirklicht und verwandelt von und durch Sonja Pregrad.

Form und Masse wurde als ein erster Entwurf in der Wiesenburg-Halle in Berlin-Wedding gezeigt. Es ist, als hätten wir durch die Weiterentwicklung und den fortlaufenden Prozess erst jetzt die eigentliche Premiere. Neuer Bestandteil der Performance ist eine Lichtinstallation von Florian Bach, welche interagierend mit dem Soundtrack von Marcello Busato die phantastische Reise der Performerin begleitet.

Description

At the interface between visual arts, dance and performance, Form and Mass examines the relation between energy and matter, between material and movement, and the subsequent emergence of form.
The material serves as an amplifier towards visibility: it elongates the body into its surrounding space. This transitional object, the last inner layer and at the same time the first outer layer, becomes the bodies’ connection to the outer world. It uncovers existing movement patterns that are based on archaic energetic principles and proposes them as the object to be looked at, whilst the person generating the movement stays the subject of the event.

In front of our eyes new beings and paradoxical landscapes emerge,…lansdscapes in which phantasy figures arise from the stories of Lewis Carrol till they vanish again….fascinated by the relationship between form and content (filling), I have named the solo Form and Mass.

After the landscape painting of Der Bau – Gruppe 12×60, that just evoked enthusiastic reactions at Uferstudios, the solo work dedicates itself to being a portrait, embodied, realized and transformed by Sonja Pregrad.

Form and Mass was shown as a first draft in the Wiesenburg-Halle. Through the continued process and development of the work, it feels as if only now we are having our premiere. Additionally, we have developed a new element of the work which is a light installation by Florian Bach that interacts with the live soundtrack of Marcello Busato and accompanies the performer on her phantastic journey …

Konzept und Choreographie: Isabelle Schad
Co-Choreographie und Performance: Sonja Pregrad
Als installative Version wurde Form und Masse zuerst gezeigt bei:
TANZLOKAL – tanzlokal2013.wordpress.com/programm/performancesproduktionen/de-bau-isabelle-schad/
TANZLOKAL – Tanzfest Stuttgart wird veranstaltet vom Produktionszentrum Tanz und Performance e.V. in Kooperation mit der TanzSzene Baden-Württemberg e.V.
TANZLOKAL – Tanzfest Stuttgart ist ein Projekt von Tanzfonds Erbe.
Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und wird gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und die Bürgerstiftung Stuttgart

Credits für die Stückversion:
Konzept und Choreographie: Isabelle Schad
Co-Choreographie und Performance: Sonja Pregrad
Komposition & Sound: Marcello Busato
Lichtinstallation: Florian Bach
Produktion & PR: Heiko Schramm
Produktion: Isabelle Schad
Förderung: Isabelle Schad erhält die Basisförderung 2013/14 der Berliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten, Die installative Version von Form und Masse wurde für TANZLOKAL Stuttgart – ein Tanzfonds Erbe Projekt erarbeitet und gezeigt.
Unterstützung: Wiesen55 e.V.
Dank an: Mehdi Toutain-Lopez, Marion Montel, Volker Hüdepohl, Noha Ramadan

All pics by Isabelle Schad, all rights reserved










2014 Platforma Zagreb

2.4.2014: we will be presenting Form and Mass at Pogon Zagreb in the context of the Croatian Dance Platform: Platforma.
I have also been part of the TASK project this year, writing one TASK.


Foto: Bettina Stöß

POGON JEDINSTVO

2014 Uferstudios Berlin

At the interface between visual arts, dance and performance, Form and Mass examines the relation between energy and matter, between material and movement, and the subsequent emergence of form.

The material serves as an amplifier towards visibility: it elongates the body into its surrounding space. This transitional object, the last inner layer and at the same time the first outer layer, becomes the bodies’ connection to the outer world. It uncovers existing movement patterns that are based on archaic energetic principles and proposes them as the object to be looked at, whilst the person generating the movement stays the subject of the event.
In front of our eyes new beings and paradoxical landscapes emerge,…landscapes in which phantasy figures arise from the stories of Lewis Carrol till they vanish again….fascinated by the relationship between form and content (filling), I have named the solo Form and Mass.

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After the landscape painting of Der Bau – Gruppe12x60, that just evoked enthusiastic reactions at Uferstudios, the solo work dedicates itself to being a portrait, embodied, realized and transformed by Sonja Pregrad.
Form and Mass was shown as a first draft in the Wiesenburg-Halle. Through the continued process and development of the work, it feels as if only now we are having our premiere. Additionally, we have developed a new element of the work which is a light installation by Florian Bach that interacts with the live soundtrack of Marcello Busato and accompanies the performer on her phantastic journey …

13.-15. March 2014
Uferstudios, Uferstudio 14, • Badstraße 41a • 13357 Berlin

Concept and choreography: Isabelle Schad
Co-Choreography and performance: Sonja Pregrad
Composition & sound: Marcello Busato
Light installation: Florian Bach
Production & PR: Heiko Schramm

See online: Uferstudios

Pictures @ Uferstudios Berlin






First 5 pictures:
©Bettina Stöß









All pictures below first 5:
©Gerhard F. Ludwig

2013 Premiere in der Tanzhalle Wiesenburg, Berlin

29./30. November | 1. Dez. 2013 in der Tanzhalle Wiesenburg, Wiesenstrasse 55, 13357 Berlin-Wedding,

Beschreibung: Form und Masse untersucht das Verhältnis zwischen Energie und Materie, zwischen Material, Bewegung und daraus entstehender Form. Mit Styroporkügelchen gefüllte Sitzsäcke dienen uns als Verstärker des Sichtbaren: Sie erweitern den Körper in den ihn umgebenden Raum. Dieses Übergangsobjekt, letzte innere Schicht und zugleich erste äußere Schicht, wird als Bindeglied zur Welt angesehen. Es macht existierende Bewegungsmuster, welche auf energetischen Grundprinzipien basieren, sichtbar und zugleich zum Objekt, das betrachtet wird. Die bewegungsgenerierende Person bleibt dabei Subjekt des Geschehens. Der Raum um den Körper herum wird zum Organ; eine neue Sichtweise, Innen-/ Außenraum des Körpers zu choreographieren.

Konzept und Choreographie: Isabelle Schad
Co-Choreographie und Performance: Sonja Pregrad
Produktion: Isabelle Schad
Förderung: Isabelle Schad erhält die Basisförderung 2013/14 der Berliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten
Die installative Version von Form und Masse wurde für TANZLOKAL Stuttgart – ein Tanzfonds Erbe Projekt erarbeitet und gezeigt.
Unterstützung: Wiesen55 e.V.
Dank an: Mehdi Toutain-Lopez, Marcello Busato, Marion Montel, Volker Hüdepohl, Noha Ramadan

See online: Tanzhalle Wiesenburg

im Kontext von TanzLOKAL:

(OP)POSITIONEN ZU O.S.

Die beiden installativen Choreographien DER BAU und FORM UND MASSE setzen sich mit dem Um-Raum des Körpers auseinander. Dabei werden Themen Oskar Schlemmers um das Verhältnis zwischen Körper, Kostüm/Objekt und Raum aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet.
Schlemmer läßt im Stile Bauhaus’ stringent Geometrien, Volumen, Formen und ‘Objekt-Körper’ zutage treten. In der Gegenüberstellung dazu, betrachten die beiden Arbeiten DER BAU und FORM UND MASSE den Raum um den Körper herum als ein (zusätzliches) Organ.

Form und Masse
 Nach dem Ursprung von Bewegung forschen. Von Volkmar Draeger

 

Wirkkräfte der Gelassenheit

Isabelle Schads “Form und Masse” in den Berliner Uferstudios
Veröffentlicht am 17.03.2014, Autor Christine Matschke

Aus Isabelle Schads Beschäftigung mit Franz Kafkas Erzählung „Der Bau“ sind seit 2013 ein Solo mit gleichnamigen Titel sowie “Der Bau – Gruppe 12×60”, ein Stück für 12 TänzerInnen und sechzig Sitzsäcke hervorgegangen. Ergänzend dazu steht die Arbeit „Form und Masse“. Deren Neufassung, die vergangene Woche an den Berliner Uferstudios zu sehen war, ist eine Art energetische Installation. Mit somatischen Methoden wie Body-Mind-Centering und fernöstlich geprägten Konzepten von Körperenergien verleiht Schad organischen Bewegungsabläufen eine raumgreifende äußere Präsenz. Der Zuschauer durchlebt dabei innere und äußere Zustände von An- und Entspannung, die etwas Meditatives haben.
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Dazu gleicht das Studio 14 der Berliner Uferstudios einem verlassenen nächtlichen Ort. Schwarze Stützpfeiler verbinden Boden und Decke in leicht diagonal verlaufenden Linien miteinander. Darin eingelassene, matt weiß flackernde, Neonröhren werfen abwechselnd gedämpftes Licht auf die wie große Steine am Boden liegenden schwarzen Sitzsäcke. Assoziationen zu menschenleeren Bergwerksgängen, Autobahntunneln und nächtlichen Wäldern blitzen dabei nur vorübergehend auf. In der aufgeräumt sachlichen Laboratoriumsästhetik findet auch die beste Vorstellungskraft kaum semantischen Halt.

Die rhythmisch flackernde Lichtmusik hält inne, als ein Konglomerat aus Sitzsäcken langsam in Bewegung gerät, sich allmählich zu einer träg aufquellenden Masse formiert. Dazu wird von Marcello Busato ein dumpfer gleichbleibender elektronischer Sound eingespielt. Eine Art leises Scheppern – Geräusche wie von Glasflächen, die aneinander reiben – legt sich darunter. Akustisch entsteht dadurch ein Eindruck als kämen diese aus dem Studio nebenan. Der zunächst heimliche Motor der multisinnlich erfahrbaren Wirkkräfte ist die Performerin Sonja Pregrad.

Identifizierbar wird sie erst, als sie hinter den Sitzsäcken hervorkommt und aufrecht im Raum steht. Langsam lädt sie ihn über eine sich intensivierende Bewegungsdynamik auf. Zunächst knetet sie die Sitzsäcke, lässt sie zusammen mit dem eigenen Körper rotieren – erst am Boden, dann in der Luft, später um die eigene Achse. Gleich darauf wechselt sie die Raumebenen, schwingt ihren nach vorne gebeugten Oberkörper im Grätsch-Schritt wie eine menschliches Perpetuum mobile immer wieder vom Boden in die Höhe und wirft Sitzsäcke in hohem Bogen durch die Luft. Die Quelle dieses zentrifugalen Bewegungsstroms ist hier, wie man annehmen könnte, jedoch kein falsch verstandener Arbeitsehrgeiz. Pregrads Körper bleibt weich und durchlässig, sie scheint nichts erzwingen zu wollen. Sie praktiziert ein Loslassen, ohne Kontrollverlust. Und entwickelt darüber Kraft.

Im Rhythmus der vibrierenden Hell-Dunkel-Komposition des Lichtdesigners Florian Bachs macht der Zuschauer eine permanente Erfahrung von Nähe und Distanz. Beleuchtet nur ein Licht den Raum, mutet die Symbiose aus menschlichem Körper und Sitzsack wie der Umriss einer amorphen Schattenfigur an. Kommen mehrere Lichter dazu, verwandelt sie sich in ein prozesshaftes skulpturales Gebilde. Die unabgeschlossenen, mal flächig, mal massig erscheinenden Formen lösen sich so aus dem Raum heraus und schieben sich wieder in diesen hinein. Der Zuschauer wird dabei in einen eher spür- als sichtbaren Loop sich wiederholender Gegendynamiken gelockt.

„Form und Masse“ beeindruckt vor allen Dingen durch seine eigenwillige Raumarchitektur sowie durch Schads Bewegungsästhetik, die im Zusammenspiel mit Licht- und Sounddesign einen Erfahrungsraum eröffnet, der den Tastsinn des Zuschauers unmittelbar anzusprechen scheint. Auch bildet sie, wie man an „Der Bau – Gruppe 12×60“ so schön sehen konnte, eine wichtige Grundlage innerhalb Schads Research.